Geistiges

Auf dieser Seite versuche ich die geistigen Lehren der Bahá'i-Religion ein wenig darzustellen. Selbstverständlich kann ich auf einer Internetseite dieses Thema nicht mal Ansatzweise in seiner Komplexität darstellen. Dies ist allein schon deshalb nicht möglich, da eine Religion schließlich eine Erklärung für die ganze Welt liefern will und haben sie schon mal versucht den ganzen Kosmos in einen Satz zu stecken. Nun vielleicht geht das sogar, immerhin suchen auch die Physiker nach der Weltformel, aber das Problem an so einen Satz ist dann immer noch, ihn richtig zu interpretieren. Deshalb hier nur ein grober Überriss über einige Lehren der Bahá'i-Religion. Wer mehr wissen will, kann mir gerne eine E-Mail senden.

Fortschreitende Gottesoffenbarung

Das Bild zeigt Symbole verschiedener Religionen

Eine der wesentlichen Elemente der Bahá'i-Religion, bzw. um diese überhaupt verstehen zu können, ist die Lehre der fortschreitenden Gottesoffenbarung. Die Bahá'i-Religion versteht Offenbarung nicht als einmaligen Prozeß, sondern als ein immer wieder kehrendes Ereignis, um den Menschen Führung zu geben. Vereinfacht ausgedrückt: Gott läßt die Menschen nicht einfach alleine, sondern schickt ihnen in periodischen Abständen einen 'Erzieher' der sie in ihrer Entwicklung weiter bringen soll. Diese Erzieher verkünden Lehren die dem Entwicklungsstand der Menschen dieser Zeit angepaßt sind. Außerdem weisen sie auch ausdrücklich darauf hin das ihre Lehren nicht der Weisheit letzter Schluß sind sondern das nach ihnen noch ein weiterer Erzieher kommen wird ('Ich habe euch noch viel zu sagen, aber ihr könnt es noch nicht tragen, wenn aber er, der Geist der Wahrheit kommt, wird er euch in alle Wahrheit leiten'). Die Bahá'i-Religion betrachtet sich selbst als ein Glied in dieser unendlichen Kette. Die Bahá'i-Religion sieht sich als eine Religion die in ihren Lehren den Erfordernissen und Nöten der heutigen Zeit, sowie dem Entwicklungsstand der heutigen Menschheit angepaßt ist. Sie anerkennt alle ihr vorangegangenen Religionen, wie etwa Judentum, Christentum, Islam und Buddhismus als göttlich offenbarte Religionen an.

Die Unterschiede zwischen den Religionen erklären sich folgendermaßen: Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, besteht jede Religion aus geistigen Lehren und aus gesellschaftlichen Regeln. Die gesellschaftlichen Teile einer Religion sind jeweils auf die Erfordernisse der Zeit abgestimmt. Deshalb müssen sie zwangsweise unterschiedlich sein. Beispielsweise lassen sich die Gesetze des alten Testaments in dieser Form heute gar nicht mehr so durchführen, wenngleich auch die 10 Gebote anerkanntermaßen der Grundstock für jedes geordnete Staatswesen heutzutage bildet. Unterschiede in den geistigen Lehren sind jedoch im allgemeinen auf verschiedene Auslegungen zurückzuführen. Geistige Themen haben nun mal eine gewisse Komplexität, wie ich bereits weiter oben erwähnte. Häufig muß man das entweder oder, auch zugunsten des sowohl als auch, fallen lassen.

Die Hinweise in allen Religionen auf eine 'Wiederkehr' oder einen 'Erlöser' werden in der Bahá'i-Religion als Hinweis auf die nachfolgende Religion verstanden. Zu diesem Thema gibt es sogar eine ausführliche Erläuterung von Bahá'u'lláh im 'Kitab-i-Iqan', dem 'Buch der Gewißheit'.

Die Einheit Gotttes

Die Bahá'i-Religion ist eine streng monotheistische Religion. Bahá'u'lláh erklärt das Gott unerkennbar und unfaßbar ist. Zwar ist in allem ein Zeichen Gottes erkennbar, dieses Zeichen ist aber nur von ihm und nicht er selbst. Damit erteilt er auch dem Glauben an Pantheismus eine Abfuhr. Bahá'u'lláh setzt jedoch an anderer Stelle auch die Selbsterkenntnis der Gotteserkenntnis gleich. Auch der christliche Glaube an die Dreifaltigkeit wird von der Bahá'i-Religion abgelehnt. Jedoch schreibt Bahá'u'lláh auch über die Einheit zwischen Offenbarer und Gott. Gott selbst jedoch, so betont er auch immer wieder, ist unendlich darüber erhaben.

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